Vom 16. bis 23. Juli 2025 beschäftigte sich die Klasse 9D des Albert-Einstein-Gymnasiums Neubrandenburg mit einem besonderen Thema: dem Schicksal des italienischen Militärinternierten Gennaro Guida, der während des Zweiten Weltkriegs im Lager Fünfeichen gefangen war.
Gemeinsam mit der Künstlerin Pauline Recke, Geschichtslehrer K. Kodera und dem Verein „Freunde des Friedens“ arbeiteten die Schüler*innen daran, Geschichte lebendig und greifbar zu machen. Zum Auftakt gab es eine Videokonferenz mit dem Sohn von Gennaro Guida, der spannende Einblicke in das Leben seines Vaters vor, während und nach der Gefangenschaft gab. Besonders bewegend war, wie er von der Weitergabe dieser Erinnerungen in seiner Familie erzählte.
Bei einer Exkursion zum ehemaligen Lagergelände Fünfeichen konnten die Schüler*innen die historische Atmosphäre des Ortes selbst erleben. Trotz Regenwetter sammelten sie Eindrücke, Fotos und kleine Fundstücke, die später in ihre künstlerische Arbeit einflossen.
In den anschließenden Projekttagen entstanden Zeichnungen, Collagen, Gedichte und digitale Stop-Motion-Filme, in denen die Jugendlichen das Leben und die Gefühle der Internierten nachempfanden. Ziel war es, Gennaro Guida und anderen Gefangenen „ein Gesicht zu geben“ und zu zeigen, dass hinter jeder Nummer eine persönliche Geschichte steht.
Unterstützt durch den Verein „Freunde des Friedens“ und die künstlerische Leitung von Pauline Recke wurde das Projekt zu einer intensiven Auseinandersetzung mit der Frage, wie Erinnerung heute gestaltet werden kann. Das Ergebnis – ein multimedialer Kurzfilm – verbindet historische Quellen mit kreativen Schülerarbeiten und soll künftig bei Schulveranstaltungen und Gedenktagen gezeigt werden.









