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06.05.2023
Thema: Allgemein

Der diesjährige Spendenempfänger Quo vadis e.V. stellt sich vor

In Vorbereitung auf das 50. Benefizkonzert besuchten am 22.03.2023 Hanna Wolff, Isabel Berndt, Alexander Mentz und Julian Szabo das Frauen- und Kinderschutzhaus unter Leitung von Frau Gombert, um mit ihr über ihren Verein zu sprechen. Dabei entstand ein dieses Interview.

von links: Isabell Berndt, Hanna Wollf, Frau Gombert, Julian Szabo
(hinter der Kamera: Alexander Mentz)

Wer steckt hinter Quo vadis e.V. und welche Projekte verfolgt der Verein?

Was sind Ihre Aufgaben im Verein?

Ich bin Leiterin des Frauenhauses und kümmere mich mit einer weiteren Mitarbeiterin um die Aufnahmen im Frauenhaus. Wir besprechen mit den Betroffenen, wie diese Aufnahme stattfinden kann und was es dafür braucht. Wenn die Frauen dann bei uns sind, beraten und begleiten wir sie in den Themen Schutz und Sicherheit und allem anderen was dazugehört, wenn man sich eine neue Lebensgrundlage aufbauen muss. Oft geht es dann auch um Kita- und Schulplatzsuche, Wohnungssuche oder Unterstützung bei den Finanzen. Mitunter geht es auch um die ganz allgemeine Lebensführung.
Darüber hinaus bieten wir auch ambulante Beratung an und sind in verschiedenen Netzwerken tätig, bei denen wir mit anderen Frauenhäusern und dem Hilfenetz in MV kooperieren und durch Öffentlichkeitsarbeit versuchen wir, präventiv unsere Angebote vorzustellen und aktiv zu werden.

Welche Angebote unterscheiden Quo vadis e.V. von anderen Schutzvereinen?

Häusliche Gewalt im Beziehungskontext ist das große Thema und dementsprechend sind unsere Angebote in der Mecklenburgischen Seenplatte einzigartig. Es gibt noch eine Beratungsstelle für Betroffene von häuslicher Gewalt in Waren und Demmin, die sich jedoch von unseren Angeboten unterscheiden.

Wie finanziert sich das Frauenhaus?

Wie werden die Spenden aus dem Benefizkonzert genutzt werden?

Wir können die Spenden nutzten, um beispielsweise Ausflüge mit den Frauen und ihren Kindern durchzuführen oder einen kleinen Selbstverteidigungskurs zu organisieren. Wir fragen natürlich auch immer die Frauen und die Kinder , was sie sich wünschen bzw. worauf sie Lust haben, um dann eben auch mal ein besonderes Angebot machen zu können.
Daneben nutzen wir es für Spielzeug und andere Sachmittel, die irgendwie gebraucht und gewünscht werden, aber für die das Geld zu knapp ist.

Welche Fähigkeiten muss man mitbringen, um bei Quo vadis e.V. arbeiten zu können?

Welche Werte und Grundsätze vertreten Sie bei Quo vadis e.V.?

Also grundlegend sind wir parteilich für die Betroffenen. Das heißt, dass wir unvoreingenommen sind und der Person vertrauen, auch wenn wir manchmal nicht mehr haben als die Schilderung der betroffenen Person. Wir versuchen, uns auch ein Stück in die Situation der Person hineinzuversetzen und eine Vertrauensbasis zu schaffen.

Ich denke gerade in den vergangenen Corona-Zeiten haben wir alle von häuslicher Gewalt gehört. Was kann ich tun, wenn ich das Gefühl habe, dass jemand davon betroffen ist?

Wir haben mitbekommen, dass die von Ihnen angebotene Gewaltberatung für Männer und Frauen aufgrund fehlender finanzieller Mittel schließen musste. Warum ist die Gewaltberatung so wichtig ist und was kann man sich darunter genau vorstellen.

Das ist richtig. Wir hatten eine Männer- und Gewaltberatungsstelle, die bis vor 4/5 Jahren aus finanziellen Gründen nicht mehr erhalten werden konnte. Letztendlich ist es schwierig, so eine Stelle neu zu schaffen, denn zum einen ist die Finanzierung nicht ganz geklärt und zum anderen braucht es dafür eine sehr aufwändige und kostspielige Ausbildung. Dass der Bedarf jedoch weiterhin besteht, merken wir deutlich, denn nach all den Jahren bekommen wir immer noch Anfragen von Tatpersonen, die sich gerne helfen lassen wollen würden. Leider sind solche Beratungsstellen hier in MV sehr dünn gestreut bzw. total überlastet.

Wie unterstützt und betreut Quo vadis e.V. Opfer von Gewalt?

Wie hat sich Ihre Arbeit in den letzten Jahren verändert?

Wir sind auf jeden Fall seit letztem Jahr wieder sehr voll belegt und das hält auch weiterhin an. Auch bei den Beratungsstellen sieht es bei den Fallzahlen ähnlich aus.

Was sind denn aktuell die größten Herausforderungen, mit denen Quo vadis e.V. konfrontiert sind?

Welche Ziele haben Sie oder hat sich Qou vadis e.V.  für die Zukunft gesetzt?

Ein großes Ziel besteht darin, die Präventionsarbeit auszubauen und Betroffene besser erreichen zu können. Wir wollen auf das Thema aufmerksam machen und zeigen, dass man keine Angst haben muss, sich bei uns zu melden, auch wenn man vielleicht nicht so richtig weiß, was passieren wird oder vielleicht Schamgefühle hat. Ein weiteres großes Ziel ist auch, ein neues Frauenhaus zu bekommen, neue barrierefreie Räumlichkeiten zu schaffen, die uns vielleicht auch mehr Möglichkeiten geben, den Frauen und den Kindern einen besseren Lebensraum für diese Übergangszeit zu bieten.

Was können denn Schüler*innen von Qou vadis e.V. lernen und wie können Sie diese Erfahrungen in ihrem eigenen Leben anwenden?

Danksagung

Wir bedanken uns recht herzlich bei Frau Gombert für das ausführliche Interview und den freiwilligen Moderatoren Hanna Wolff, Isabel Berndt, Alexander Mentz und Julian Szabo für die Durchführung und technische Unterstützung.

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