2. Förderkonzept
Derzeit nimmt das Albert-Einstein-Gymnasium als eine der 300 bundesweit ausgewählten Schulen an der gemeinsamen Initiative von Bund und Ländern zur Förderung leistungsstarker und potenziell besonders leistungsfähiger Schüler*innen teil.
In der Kooperation mit dem Forschungsverbund „LemaS“ (Leistung macht Schule) arbeiten wir zusammen mit Prof. Dr. Friedhelm Käpnick von der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster an Teilprojekt 8 „Mathematik“. Das Ziel dieser Zusammenarbeit ist die Entwicklung adaptiver Konzepte für eine diagnosebasierte individuelle Förderung von leistungsstarken und potenziell besonders leistungsfähigen Schüler*innen im Regelunterricht.
Daneben erhalten wir Unterstützung durch die Teilnahme am Projekt „Karg Campus Schule Mecklenburg-Vorpommern“ in der Fortbildung unserer Lehrkräfte, in der Vernetzung mit Schulen auf Bundesebene sowie an der Weiterentwicklung unserer Enrichmentangebote.
Die Begabungsförderung am Albert-Einstein-Gymnasium beinhaltet 5 Hauptbereiche:
Bereich 1: Didaktische Modelle für unseren Unterricht
Fachunterricht
Der traditionell auf ein Fach ausgerichtete Unterricht steht am AEG an erster Stelle, denn er sichert systematisches Lernen, das Erlangen von Grundlagenwissen und das Erkennen der Komplexität eines Faches. Durch offene Unterrichtformen fördern wir in Projekten, Freiarbeit, Teamarbeit u.v.m. die Selbstständigkeit und Kreativität unserer Schüler*innen und steigern ihre Lernbereitschaft. Hier geht es auch darum, die neuen Medien und die Möglichkeiten des flexiblen Klassenzimmers intensiv zu nutzen.
Der Blick in eines unserer flexiblen Klassenzimmer während einer Gruppenarbeitsphase.
Fachübergreifender Unterricht
In diesem Bereich des Unterrichts geht es um die gleichzeitige Behandlung von Themen durch mehrere Fächer, um interdisziplinäres Denken und Arbeiten anzuregen. In den Teamsitzungen beraten daher die Fachlehrer, bei welchen Themen sich Gemeinsamkeiten anbieten und treffen die notwendigen Absprachen.
Im Radioprojekt „Music on air“ 2019 erstellten die Schüler der 7B einen Radiobeitrag über ihren Lieblingskünstler und ließen diesen im NB-Radiotreff auf Sendung gehen. (unter der Leitung von Frau Scheller und Frau Eismann)
Projektunterricht
Im Projektunterricht arbeiten die Schüler*innen eigenständig an einer längeren, zumeist fächerübergreifenden Lerneinheit und stärken so die spezielle Entwicklung der Selbstständigkeit im Arbeits- und Lernprozess. Zum einen erkennen Schüler*innen den Lebensweltbezug des Unterrichtsstoffs, zum anderen werden die Interessen der Schüler*innen in besonderer Weise berücksichtigt.
Die Projekte werden von den Schüler*innen präsentiert und gemeinsam ausgewertet. Im Rahmen der Arbeit mit hoch begabten Schüler*innen, ist uns diese Form der Individualisierung des Unterrichts von erheblicher Bedeutung.
Im Projekt „Steinzeit“ lernten die Schüler*innen die Anfertigung und den Gebrauch von Steinzeitwerkzeugen kennen und konnte sie in der Praxis ausprobieren. (unter der Leitung von Frau Hoika / FG Geschichte)
Der mehrtägige Erste-Hilfe-Kurs bildete alle teilnehmenden Schüler*innen zu Ersthelfern aus.
Enrichmentangebote

Die in den Unterricht integrierten Enrichmentangebote decken eine breites Angebot verschiedener Fächer ab und bieten den Schüler*innen die Möglichkeit, ihr Begabungen und Talente individuell zu entdecken und auszuleben.
Feedback der Schüler*innen des Geografie-Enrichments aus dem vergangenem Schuljahr. ( unter der Leitung von Frau Kupfernagel / FG Geografie)

„Wie kann man Wasser stapeln?“ – Diese Frage stellten sich vor kurzem die Schüler der 5. Klasse. Im Nawi-Unterricht wurde daraufhin getestet, ob verschiedene Temperaturen, Salzlösungen oder Zuckerlösungen dies ermöglichen. (unter der Leitung von Herrn Krause /FG Biologie )
Methodentraining und individuelle Lernzeit
Das Konzept der „individuellen Lernzeit“ ermöglicht es den Schüler*innen unseres Gymnasiums in ruhiger Atmosphäre ihre Hausaufgaben zu bearbeiten, Recherchen durchzuführen, Projekte aufzubereiten, Lernstoff zu wiederholen u.v.m. und schult sie durch gezieltes Methodentraining beim Erwerb von Lernkompetenzen zur Wissensaneignung.

Bereich 2: Individuelle Fördermöglichkeiten
Individuelle Förderung
Entsprechend der Verordnung für die Arbeit mit hoch begabten Kindern erarbeiten wir individuelle Förderpläne, die eine wichtige Arbeitsgrundlage darstellen und die Entwicklung der Schüler*innen begleiten und voranbringen.
Wir erwarten, dass hoch begabte Schüler*innen mit viel Engagement nach sehr guten Leistungen streben und unsere Schule positiv in der Öffentlichkeit vertreten. Dazu wird eine Vielzahl der angebotenen Wettbewerbe, Olympiaden und Projekte genutzt, die unsere Schüler*innen als Plattform begreifen, um ihre besonderen Fähigkeiten und Begabungen auch öffentlich unter Beweis zu stellen.
Schüler*innen mit besonderen Interessen erhalten die Möglichkeit am Unterricht in ausgewählten Fächern in einer höheren Jahrgangsstufe teilzunehmen. Schülern, die eine besonders positive Leistungsentwicklung aufweisen, wird die Option eingeräumt, eine Klassenstufe zu überspringen oder innerhalb eines Jahres eine Querversetzung zu beantragen.
Wenn im Rahmen der Begabtenförderung jedoch eine mangelnde Leistungsentwicklung bzw. ein mangelnder Leistungswille festgestellt wird, kann ein Schüler gemäß Hochbegabtenerlass (§ 5, Abs. 15) in eine andere Klasse bzw. Schule im gleichen Bildungsgang überwiesen werden.
Die Erziehungsberechtigten erkennen ausdrücklich die Ziele und Arbeitsweisen der Schule an.
Bereich 3: Individuelle Förderung im Ganztagsbereich und außerhalb der Schule
Ganztagsschulbereich
Die Ganztagsangebote werden nach den Interessen und Förderschwerpunkten der Schüler*innen sowie den Möglichkeiten der Schule zusammengestellt. Darüber hinaus werden Angebote außerhalb der Schule genutzt und Institutionen der Stadt mit einbezogen wie zum Beispiel die Hochschule, das Bildungswerk der Wirtschaft und eine Vielzahl an Vereinen, um die besonderen Begabungen der Schüler individuell fördern zu können.

Bereich 4: Zusammenarbeit mit der Schulpsychologin
Das Albert-Einstein-Gymnasium nimmt jedes Jahr zu Beginn des Schuljahres Schüler*innen der 5. Klasse auf. Die Schüler*innen können die Aufnahme beantragen, wenn sie sich einem schulpsychologischen Test unterzogen haben. Im Ergebnis dieses Testes muss eine Hochbegabung diagnostiziert worden sein.
Die zuständige Schulpsychologin ist regelmäßig in der Schule und beobachtet die Kinder. Sie unterstützt Lehrer, Eltern und Schüler*innen bezüglich der individuellen Fördermöglichkeiten und Motivationen zum Lernen. Im Bedarfsfall unterstützt sie uns auch bei den Förderanträgen im sozial-emotionalen Bereich, im Einzelunterricht und Teilungsunterricht und berät bei Entwicklungsstörungen.
Ansprechpartner im Staatlichen Schulamt Neubrandenburg
Frau Antje Pfoth
(Schulpsychologin)
E-Mail: a.pfoth@schulamt-nb.bm.mv-regierung.de
Tel.: 0395/ 78333 Mobil: 0172/7012434
Bereich 5: Weiterbildung der Lehrkräfte
Zu
den Voraussetzungen unserer erfolgreichen Arbeit gehört die ständige
Weiterbildung aller Kolleg*innen. Die fachlichen und methodisch-didaktischen
Kompetenzen der Lehrkräfte werden stets angepasst und weiterentwickelt. Die
Basis dafür bietet die Hochschule Neubrandenburg, die Universität Rostock, das
Paetec-Institut, Vortragsreihen und Angebote der Schulpsychologin.
Der regelmäßige Erfahrungsaustausch innerhalb des Kollegiums erfolgt über die
Teamsitzungen, in denen Besonderheiten der einzelnen Klassen beraten und
Lösungsstrategien erarbeitet werden.